Hilfsprojekt Frieden für die Ukraine

13.04.2022

EgeTrans unterstützt regionales Hilfsprojekt von Ulrich Eitel.

Am Anfang stand ein spontaner Aufruf via Whatsapp. Und dann ging alles ganz schnell. 

Ulrich Eitel ist für sein soziales Engagement bekannt. Bei mehreren Flutkatastrophen konnte er privat einiges auf die Beine stellen und vielen Opfern helfen. Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine war für ihn schnell klar, dass er wieder helfen will. Der in Löchgau lebende Anzeigenleiter der Marbacher Zeitung nutzte sein Netzwerk in der Region und kontaktierte spontan seine Kontakte aus Handel, Gastronomie und  Gesundheitswesen zunächst via Whatsapp, später auch telefonisch. Der spontane Zuspruch war für Eitel überwältigend und so gründete er umgehend den gemeinnützigen Verein „Frieden für die Ukraine“ und erwähnte positiv die unkomplizierte und unbürokratische Abwicklung der Bietigheimer Behörden.

Innerhalb weniger Tage stand die Organisation eines Konvois an die polnisch-ukrainische Grenze, bestehend aus sechs Sprinter-ähnlichen Kastenwägen und einem 15-köpfigen Team aus Fahrern und Dolmetschern, die alle aus der Region kommen: Erligheim, Löchgau, Bietigheim, Oppenweiler, Kirchheim, Ilsfeld, Murr, Großbottwar und Oberstenfeld. Durch zahlreiche Spenden sachlicher und finanzieller Art konnten die sechs Fahrzeuge am 08. April 2022 in Richtung Polen starten. An Bord hatten sie Medikamente, Hygieneartikel und zahlreiche Lebensmittel wie zum Beispiel 200 Kästen Mineralwasser. EgeTrans unterstützte das Projekt mit einer Geldspende, um die hohen Benzinkosten für die Fahrzeuge – der Hauptkostenanteil des Projektes – decken zu können. 

Ziel war das über 1.300 km entfernte Flüchtlingslager in der polnischen Stadt Przemysl, die rund 10 km vom Grenzort Medyka an der polnisch-ukrainischen Grenze und grob zwischen Krakau (Polen) und Lviv (Ukraine) liegt. Auf der Fahrt trifft der Konvoi immer wieder auf andere Hilfstrupps an Tankstellen und Rastplätzen. Eitel spricht von einer großen Solidarität aller Helfer, die in der Sache vereint sind und die gleiche Sache antreibt: Menschen zu helfen. 

Angekommen im Flüchtlingslager werden sämtliche Hilfsgüter auf Lkws verladen, die die Reise in die östlichen Gebiete der Ukraine fortsetzen, wo Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel am dringendsten benötigt werden. In der Grenzregion bei Przemysl herrschen zum Teil menschenunwürdige Zustände, berichtet Eitel, der selbst von sich behauptet, noch eine Weile zu brauchen, um diese Eindrücke verarbeiten zu können. Die Organisation des Flüchtlingslagers ist nur schwer möglich, obwohl Helfer ihr Möglichstes geben und bis an den Rand der Erschöpfung gehen. So gelangt er in einen völlig überfüllten Massenschlafsaal, in dem von Hygiene keine Rede sein kann. Neben den Hilfesuchenden sind in der Region auch viele Kriminelle unterwegs. Eitel berichtet von Menschenhändlern, Zuhältern und Pädophilen, die sich die Hoffnungslosigkeit der Menschen zunutze machen.

Nach der Übergabe der Hilfsgüter ist die Aufgabe des Helferteams noch nicht erledigt. Das Team nimmt 20 ukrainische Flüchtlinge mit nach Deutschland, wo Eitel und sein Team im Vorfeld in Abstimmung mit den Behörden der Region für sicheren und abschließbaren Wohnraum in Flüchtlingsheimen aber auch privaten Unterkünften gesorgt hat. 

Eitel betont, dass es neben den vielen dramatischen Erlebnissen auch schöne Momente gab. So traf er einen polnischen Mönch, der sehr im Lager engagiert war und vielen Menschen Beistand leistete. Auch die kleinen Gesten der Dankbarkeit und das vereinzelte Lächeln der Menschen, hat ihn bestärkt und ihn trotz körperlicher und mentaler Erschöpfung angetrieben. Nach drei Tagen und über 2.600 gefahrenen Kilometern kam das Team und die 20 Flüchtlinge am frühen Morgen des 11. April wohlbehalten in Bietigheim an, wo ein befreundeter Gastronom von Eitel sich bereit erklärt hat, für alle eine reichliche Mahlzeit zu spendieren. 

Ulrich Eitel betont, dass diese Hilfsaktion nur durch hervorragendes Teamwork möglich war. Er bedankt sich herzlich bei allen Unterstützern und ist begeistert von dem überwältigenden Zuspruch und der Solidarität der Menschen zu helfen.